22. September 2016
U19 verliert denkwürdiges Pokalspiel bei MTV München
Der Pokal hat seine eigenen Gesetze, dachten sich die Jungs von der U19 des FC Alemannia vor der ersten Pokalrunde beim Kreisklassisten MTV München. Was dann allerdings folgen sollte - damit hatte wirklich keiner gerechnet:
104 Spielminuten, 7 Tore, 3 Platzverweise, 2 Rudelbildungen und sehr wenig Fussball. Später musste man sich denkbar knapp mit 3-4 geschlagen gegeben.
Aber von Beginn an:
Auf einem Platz, der weder von der Größe, noch von der Beschaffenheit die Bezeichnung verdient hat, entwickelte sich direkt ein Fussballspiel ohne jegliche Abtastphasen. Nach weniger als einer Minute brachte sich die Innenverteidigung um Kalle und Almin selbst in Bedrängnis, Kalle konnte sich nur noch mit einem Foul kurz vor dem Strafraum helfen und der Schiedsrichter lies direkt erahnen, was den restlichen Abend noch prägen sollte: Elfmeter. Der gegnerische Stürmer verwandelte zur Führung, die Alemannen antworteten mit einem Gegenangriff. Die daraus entstandene Ecke wird flach auf David gespielt, der aus 3m seinem Gegner gegen den Oberkörper schießt und der Schiedsrichter lässt sich auch diese Chance nicht entgehen. Maxi verwandelt zum Ausgleich.
Die restliche erste Halbzeit ist geprägt von vielen langen hohen Bällen, vielen Zweikämpfen und unglücklichen Aktionen seitens der Harlachinger. Die körperlich deutlich überlegenen MTV-Spielern können sich in den entscheidenden Situation mit Glück und Geschick dreimal durchsetzen, der Schiedsrichter übersieht das ein oder andere Abseits und die U19 scheitert bei ihren durchaus vorhandenen Chancen immer wieder am gegnerischen Torwart, dem eigenen Abschluss und dem Platz. So geht es mit einem in dieser Höhe unverdienten 1-4 in die Pause.
In der zweiten Hälfte verfolgen die Alemannen dann den Plan die ersten Bälle abzuschenken und dafür alles auf die zweiten Bälle zu setzen. Die Spieler von MTV können nun deutlich besser vom eigenen Tor ferngehalten werden und vorne ergibt sich weiterhin die ein oder andere Chance. Auch die Körpersprache ist jetzt deutlich besser. Durch zwei schöne Fernschüsse von Felix und Laurence verkürzen die Harlachinger auf 3-4 bei noch 20 zu spielenden Minuten. Ab dann wird das bis hierhin schon wenig attraktive Spiel auch noch grob unsportlich. Einen hohen Ball in den Lauf von Maxi, der völlig alleine auf den gegnerischen Torwart zugehen würde, fängt der letzte Mann von MTV auf über 2 Metern Höhe mit der Hand und lässt sich hierfür auch noch ausgiebig feiern. Der über 90 Minuten niemals souverän wirkende Schiedsrichter gibt dem Spieler dafür die gelb-rote Karte, die es bei Jugendspielen überhaupt nicht gibt. Aus dem Freistoss können die Alemannen kein Kapital schlagen, im Gegenzug kommt es, überraschenderweise, zu einem langen Ball und einem Foul von Kalle im Laufduell mit dem Stürmer. Ohne den Stürmer wirklich zu sehen, trifft er diesen mit dem hohen Bein am Kopf, der Schiedsrichter zückt direkt glatt rot.
Bei 10 gegen 10 werfen die Alemannen jetzt alles nach vorne. Mit Beginn der 4-minütigen Nachspielzeit kommt es zu einem Gerangel an der Eckfahne, in folge dessen sich Leon mit einem Spieler von MTV anlegt. Die unnötigen Tätlichkeiten von beiden übersieht der Schiedsrichter. Nach knapp 5 Minuten ist die Situation wieder unter Kontrolle, die eigentliche Nachspielzeit beginnt. Nach einer Flanke von Nico tauchen Seppi und Almin komplett frei vor dem gegnerischen Torwart auf. Die folgende Abseitsentscheidung ist zumindestens zweifelhaft. Für das I-Tüpfelchen sorgt dann allerdings der gegnerische Torwart, der nach Almins Torschuss - nachdem die Situation schon abgepfiffen wurde - auf Almin zustürmt und sich mit einer Tätlichkeit ebenfalls selber aus dem Spiel nimmt. Auf der Suche nach einem neuen Torwart sowie einem Trikot verstreicht dann noch die ein oder andere Minute. Als es nach 101 Minuten dann endlich weitergeht, werfen die Alemannen bei jetzt 10 gegen 9 alles nach vorne, können den Ball aber nicht mehr im Tor unterbringen.
So steht am Ende ein unverdientes 3-4 und das Aus im Pokal. Aller nicht beeinflussbaren Faktoren zum Trotz wäre das Weiterkommen bei konsequenterer Chancenverwertung und besserem Zweikampfverhalten, gerade in der ersten Hälfte, durchaus möglich und nicht unverdient gewesen. Insgesamt merkte man aber gerade zu Beginn noch die Unerfahrenheit und eine gewisse Naivität im Umgang mit einer solchen Spielweise. Fussballerisch präsentierten sich die Alemannen zu jeder Zeit deutlich besser als der Kreisklassist, konnten aber im Endeffekt zu wenig Kapital daraus schlagen.
Für die Zukunft müssen die Jungs mitnehmen, sich auf keinen Fall provozieren zu lassen und stets zu versuchen, den Gegner mit fussballerischen Mitteln zu bezwingen.